Als Privatperson muss man davon noch träumen, als Student ist es Realität: ein Login für alles. AAI nennt sich die Authentifizerungs- und Autorisierungs-Infrastruktur, die von der Stiftung SWITCH und den Hochschulen entwickelt wurde. SWITCHaai dient dabei als Schlüssel, der Studierende, Lehrende und Hochschulen verbindet. Mit nur einem AAI-Login können rund 300'000 Hochschulangehörige schweizweit sicher auf zahlreiche e-Learning- Systeme und Web-Anwendungen zugreifen. Das spart Zeit für die Studierenden und verringert den bürokratischen Aufwand der Hochschulen.
Der heimliche Helfer im Hochschulalltag
Zu den Einsatzbereichen von AAI gehört heute beispielsweise das von der Uni Zürich entwickelte Learning Management System «OLAT» (Online Learning And Training): Über AAI wird der Zugriff auf OLAT geregelt, das fast alle UZH-Fakultäten nutzen, genauso wie viele weitere Schweizer und zunehmend auch europäische Hochschulen. Darüber hinaus bietet AAI die Möglichkeit, die auf dem Webserver der Uni Zürich publizierten Dokumente bestimmten, definierbaren Nutzergruppen zugänglich zu machen.
Ähnlich funktioniert auch das frei verfügbare Kurs-Management-System «Moodle». Es wird unter anderem von den Studierenden des Master of Science in Engineering der Fachhochschulen verwendet. Wer Unterlagen zu einem Kurs benötigt, bekommt sie bequem per AAI-Login.
Wie gross die Einsatzmöglichkeiten für AAI sind, zeigt auch das Beispiel des Schweizer Bundesgerichts: Hier erhalten Studierende und Dozierende via AAI Gratiszugang zur sonst kostenpflichtigen Suche in der «amtlichen Sammlung der Entscheidungen» des Gerichts.
Passwort-Dschungel ist Vergangenheit
Heute nutzen alle Schweizer Universitäten und nahezu alle Fachhochschulen AAI als gemeinsame Plattform. Vor zehn Jahren sah das noch anders aus: Damals musste jede Schweizer Hochschule ihre Angehörigen und deren elektronische Zugangsrechte selbst verwalten – eine aufwändige Lösung. Wollte zum Beispiel die Universität Bern ein e- Learning-Projekt auch den Studierenden der Universität Lausanne freigeben, so musste dafür eine separate Datenbank für die Zulassung der jeweiligen Ressourcen erstellt und gepflegt werden. Wenn die Studierenden wiederum den Dienst einer anderen Hochschule nutzen wollten, mussten sie sich mit dem jeweils richtigen aus einer ganzen Hand voll Benutzernamen und Passwörtern anmelden. 1999 erkannte man daher: Das Bildungsnetzwerk SWITCHlan, das den Datentransport der Hochschulen regelt, reicht allein nicht aus. Es musste eine gemeinsame Infrastruktur für die Authentisierung her.
Fünf Jahre Tüfteln für AAI
Von 2000 bis 2005, wurde AAI unter der Leitung von SWITCH und in enger Zusammenarbeit mit den Hochschulen entwickelt. Die technische Machbarkeit war lange Zeit ein Problem. 2003 wurde das fehlende Puzzlestück gefunden: Shibboleth, ein Standardverfahren, das in den USA vom Hochgeschwindigkeitsnetzwerk «Internet2» entwickelt wurde. Die frei verfügbare Shibboleth-Software basiert auf dem offenen Standard SAML (Security Assertion Markup Language), der die lokalen Authentifizierungslösungen verschiedener Anbieter bzw. Hochschulen kompatibel macht.
Mittlerweile hat sich die Kombination aus Shibboleth und AAI nicht nur hierzulande, sondern in ganz Europa durchgesetzt. Es werden weltweit Infrastrukturen nach dem Vorbild der Schweiz aufgebaut sowie gemeinsam mit SWITCH und den Hochschulen weiterentwickelt.
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SWITCH fördert den Einsatz von innovativen ICT-Technologien und Internetdiensten in der Schweizer Hochschulgemeinschaft. Im Rahmen ihrer Mission für Lehre und Forschung war SWITCH massgebend an der Entwicklung des Internets in der Schweiz beteiligt.
SWITCH ist Partnerin der Schweizer Hochschulgemeinschaft. Sie entwickelt Internetdienste für Lehrende, Studierende und Forschende und unterstützt die Hochschulen bei der Implementierung neuer Technologien für den Unterricht und die Zusammenarbeit in der Lehre und Forschung.
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Artikel 'Fünf Jahre AAI von SWITCH...' auf Swiss-Press.com |
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