Die Metropolregion Rhein-Neckar soll nach dem Willen des Softwarekonzerns SAP AG mit Stammsitz in Walldorf und des Mannheimer Energieunternehmens MVV Energie zu einer Modellregion für klimafreundliche Elektrofahrzeuge werden. „Green Fleet“ heißt das Gemeinschaftsprojekt der beiden Unternehmen, bei dem SAP und MVV Energie planen, bis zu 100 Elektrofahrzeuge in ihren Fuhrparks fahren zu lassen. Der hierfür benötigte Strom wird komplett aus erneuerbaren Energien bereitgestellt, was eine weitestgehend CO2-freie Mobilität ermöglicht.
Der Ökostrom für die Fahrzeuge wird von MVV Energie geliefert, die auch die Infrastruktur zur Beladung der Fahrzeuge aufbaut. Teile des Strombedarfs sollen zu einem späteren Zeitpunkt auch direkt vor Ort in Photovoltaikanlagen erzeugt werden. Gesteuert wird der Einsatz der Fahrzeugflotte über einen Forschungsprototypen einer Flottenmanagementlösung der SAP. Der Prototyp gibt Gelegenheit, neue Anforderungen bei der Unternehmensnutzung von Elektromobilität zu erforschen – etwa die Einbeziehung von Parametern wie Länge und Dauer der geplanten Fahrt, Reichweite der Fahrzeuge sowie Ladekapazitäten entlang der Strecke. Die speziellen Spezifikationen von Elektrofahrzeugen sind im Flottenmanagement von Unternehmen bislang einzigartig und verbessern Transparenz und Effizienz der Systeme. SAP und MVV Energie unterstreichen mit ihrem Engagement in diesem Projekt die hohe Bedeutung, die sie ressourcenschonendem und nachhaltigem Wirtschaften beimessen. Ab 2010 planen die Partner den schrittweisen Aufbau der Flotte.
Wie SAP und MVV Energie gemeinsam am Dienstag im Vorfeld der 63. Internationalen Automobil-Ausstellung IAA in Frankfurt mitteilten, ist „Green Fleet“ und damit die Metropolregion Rhein-Neckar eine von zwei Gewinnerregionen des vom Bundesumweltministerium ausgeschriebenen Wettbewerbs „Intelligente Netze, erneuerbare Energien und Elektromobilität“. Bis 2011 stehen dafür und für ein zweites Projekt im Landkreis Harz insgesamt rund zehn Millionen Euro Bundesmittel zur Verfügung. Die Förderung ist nach Angaben des Bundesumweltministeriums Teil der Strategie, Deutschland zum Leitmarkt für Elektromobilität zu entwickeln. Mit der „Nationalen Strategiekonferenz Elektromobilität“ im November 2008 hat die Bundesregierung ein deutliches Signal für ein neues Mobilitätszeitalter mit umweltfreundlichen Antriebskonzepten gesetzt. Aus dem Konjunkturpaket II stellt die Bundesregierung 100 Millionen Euro zur Förderung anwendungsorientierter Forschung im Bereich Elektromobilität zur Verfügung. Ein Teil davon wird für den Förderschwerpunkt „Intelligente Netze, erneuerbare Energien und Elektromobilität“ verwendet. Ziel ist es, mit Hilfe moderner Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) Schlüsseltechnologien und Dienste zur Integration der Elektromobilität in bestehende Energie- und Verkehrsnetze zu entwickeln und zu erproben.
Die Ergebnisse der Forschung sollen beispielsweise dazu beitragen, künftig Fahrzeugbatterien als mobile Stromspeicher zu nutzen, um überschüssigen Wind- oder Solarstrom aus dem Netz aufzunehmen und umgekehrt Strom ins Netz zurückzuspeisen, wenn er gebraucht wird. Dadurch könnten Elektrofahrzeuge entscheidend zur verstärkten Nutzung erneuerbarer Energien beitragen.
Andere Effekte sind die Erhöhung der Netzstabilität und die Einsparung von ineffizient erzeugter Regelenergie. Zur Steuerung dieser Prozesse ist der Einsatz von IKT unabdingbar. Im Fokus der Projekte stehen ferner die Entwicklung und Demonstration IKT- basierter Lade-, Steuerungs- und Abrechnungsinfrastrukturen sowie darauf aufbauender Geschäftsmodelle, Dienste, Normen und Standards. Beide Förderschwerpunkte knüpfen eng an das bestehende Leuchtturmprojekt E-Energy an, an dem bereits MVV Energie mit dem Forschungsvorhaben „Modellstadt Mannheim“, sowie SAP mit dem Projekt „MEREGIO“ beteiligt sind.
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SAP Deutschland AG & Co. KG (Firmenporträt) | |
Artikel 'SAP: Erste Elektroautos in Fuhrparks - SAP und MVV Energie fahren vor...' auf Swiss-Press.com |
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